Kinder-Knie
Femoropatelläres Schmerzsyndrom,
Chondropathia,- oder Chondromalacia patellae
Wie kommt es dazu?
Die genaue Ursache ist unbekannt. Man nimmt an, dass ein
Missverhältnis zwischen Knochenwachstum und muskulärer
Stabilisierung ausschlaggebend ist.
Die knöchernen Rotationsverhältnisse, welche sich im Wachstum
ändern, spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
Die Beschwerden treten um den pubertären Wachstumsschub auf und sind
immer mit Belastung verbunden.
Behandlung
• Kräftigung der Oberschenkelmuskulatur
• Dehnung der Kniebeugemuskulatur
• Kniebandagen
Vor der Behandlung ist es unbedingt erforderlich, andere Ursachen
des Knieschmerzes, durch eine sportorthopädische Untersuchung und
gegebenenfalls auch einer Bildgebung, auszuschließen!

Patelladislokation, Patellaluxation
Was ist das?
Unter Patelladislokation bzw. Patellaluxation versteht man die
teilweise oder vollständige Ausrenkung der Kniescheibe.
Nach einer Patellaluxation ist es wichtig, eine genaue Abklärung
durchzuführen, um festzustellen ob eine Verletzung am
Femoropatellargelenk (osteochondrales Fragment) entstanden ist.
Meist ist eine chirurgische Intervention nicht nötig, es muss aber
immer eine gezielte Nachbehandlung mittels Ruhigstellung (zB.:
Knieschiene) und eine anschließende Muskelkräftigung durchgeführt
werden.
Wird ein abgeschiefertes Fragment in der Bildgebung gefunden, kann
dieses, abhängig von dessen Größe, entweder chirurgisch abgetragen
oder refixiert werden. Meistens ist es sinnvoll, in gleicher Sitzung
auch eine Begleitoperation vorzunehmen, die ein erneutes Luxieren
verhindern soll.
In seltenen Fällen kann auch eine angeborene Patellaluxation
vorliegen.
Behandlung
Grundsätzlich wird zunächst mit einer konservativen (nicht
chirurgischen) Therapie begonnen, die darauf abzielt, die
Oberschenkelmuskulatur zu kräftigen, um die Kniescheibe in ihrem
Gleitlager zu stabilisieren.
Wenn es trotz regelmäßigen Trainings und Physiotherapie erneut zu
einer Luxation der Kniescheibe kommt, kann eine operative Sanierung
notwendig sein.
Die Art des operativen Eingriffes ist von den prädisponierenden
Gegebenheiten des jeweiligen Patienten, der bisherigen
Krankengeschichte und vom Alter abhängig.
Bei Kindern mit offenen Wachstumsfugen kommen reine
Weichteiltechniken zur Anwendung:
• Operation nach Goldthwait
• Operation nach Insall
• Operation nach Ali Krogius
• usw.
Bei Erwachsenen wird meist ein kombiniertes Vorgehen mit
Weichteiltechnik und knöchernem Eingriff durchgeführt:
• Operation nach Elmslie (Tuberositas tibiae wird nach innen
versetzt)
• Trochleaplastik (die außen liegende Gleitfläche wird angehoben)
• MPFL(Mediales Patello Femorales Ligament)-Plastik
In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass sich durch eine
MPFL-Plastik, das ist eine Rekonstruktion des Ligamentum
Femoropatellare (stabilisierende Bandstruktur), sehr gute und
nachhaltige Behandlungsergebnisse erzielen lassen.
Was ist das Femoropatellargelenk?
Das Femoropatellargelenk ist ein Teil des Kniegelenks und wird
gebildet aus Rückfläche der Kniescheibe und deren Gleitlager am
Oberschenkelknochen.
I
nstabilität im Femoropatellargelenk
Die Ursache dafür ist meist habituell, kann aber auch durch eine
Patellaluxation hervorgerufen werden.
Prädisponierende Faktoren sind die Form der Kniescheibe, X-Beine,
eine vermehrte Elastizität des Bindegewebes, die Höhe der
Kniescheibe usw.
Morbus Schlatter,
Morbus Osgood-Schlatter
Was ist das?
Beim Morbus Schlatter handelt es sich um eine aseptische
Knochennekrose der Tuberositas tibiae (Schienbeinhöcker) im
Wachstumsalter.
Durch den Zug der Patellarsehne (Kniescheibensehne) kann es zu
belastungsabhängigen Schmerzen an der Wachstumsfuge der Tuberositas
tibiae kommen.
Häufig tritt dieses Problem bei sportlich aktiven Jungen auf.
Es besteht ein deutlicher Druckschmerz an der Stelle, wo die
Kniescheibensehne am Unterschenkel ansetzt.
Behandlung
• Kälteanwendung nach dem Sport (bzw. bei akuten Beschwerden)
• Dehnungsübungen der Oberschenkelmuskulatur
• lokale Anwendung von entzündungshemmenden Salben
• Trainingsmodifikation bzw. Trainingspause
• vorübergehende Ruhigstellung
In der Regel kommt es nach dem pubertären Wachstumsschub zu einer
deutlichen Besserung der Symptomatik.
Morbus Sinding-Larsen-Johansson
Was ist das?
Der Morbus Sinding-Larsen-Johansson ist eine aseptische
Knochennekrose der Patellaspitze (Kniescheibenspitze).
Nach sportlicher Belastung kommt es dabei zu einem schmerzhaften
Reizzustand der Kniescheibenspitze.
Grund dafür ist eine Überbelastung des im Wachstumsalter noch
knorpelig angelegten Sehnenansatzes.
Im Röntgenbild zeigt sich eine für diese Erkrankung typische
Osteolyse an der Patellaspitze.
Im Erwachsenenalter wird diese Erkrankung als Patellaspitzensyndrom
oder Jumper´s Knee bezeichnet.
Behandlung
• Kälteanwendung nach dem Sport (bzw. bei akuten Beschwerden)
• Dehnungsübungen der Oberschenkelmuskulatur
• lokale Anwendung von entzündungshemmenden Salben
• Trainingsmodifikation bzw. Trainingspause
• vorübergehende Ruhigstellung
Scheibenmeniskus
Was ist das?
Beim Scheibenmeniskus handelt es sich um eine angeborene, veränderte
Form des Meniskus.
Statt halbmondförmig ist der Meniskus scheibenförmig angelegt.
Meist treten Beschwerden (ein Schnappen des Kniegelenkes) erst im
Alter von 5-6 Jahren auf.
Behandlung
Solange der Scheibenmeniskus keine Beschwerden verursacht, ist keine
Behandlung erforderlich.
Wenn es zu einem häufigen und unangenehmen Schnappen bei der
Kniegelenksbewegung kommt, sind eine arthroskopische Abklärung
(Gelenksspiegelung) und gegebenenfalls Teilmeniskektomie (teilweises
Entfernen des Meniskus) sinnvoll.