Kniescheibe (Patella),
Femoropatellargelenk, Patellaluxation
Was ist das Femoropatellargelenk:
Das Femoropatellargelenk ist ein Teil des Kniegelenks und wird
gebildet aus Rückfläche der Kniescheibe und deren Gleitlager am
Oberschenkelknochen.
Instabilität im Femoropatellargelenk:
Die Ursache dafür ist meist habituell kann aber auch durch eine
Patellaluxation hervorgerufen werden.
Prädisponierende Faktoren sind die Form der Kniescheibe, X-Beine,
eine vermehrte Elastizität des Bindegewebes, die Höhe der
Kniescheibe usw.
Patellaluxation (Ausrenkung der Kniescheibe):
Nach einer Patellaluxation ist es wichtig, eine genaue Abklärung
durchzuführen, um festzustellen ob eine Verletzung am
Femoropatellargelenk (osteochondrales Fragment) entstanden ist.
Meist ist eine chirurgische Intervention nicht nötig ist, es muss
aber immer eine gezielte Nachbehandlung mittel Ruhigstellung (z.B.:
Knieschiene) und eine anschließende Muskelkräftigung durchgeführt
werden.
Wird ein abgeschiefertes Fragment in der Bildgebung gefunden, kann
dieses, abhängig von dessen Größe, entweder chirurgisch abgetragen
oder refixiert werden. Meist ist es sinnvoll, in gleicher Sitzung
auch eine Begleitoperation vorzunehmen, die ein erneutes Luxieren
verhindern soll.
In seltenen Fällen kann auch eine angeborene Patellaluxation
vorliegen.
Behandlung
Grundsätzlich wird zunächst mit einer konservativen Therapie
begonnen, die darauf abzielt die Oberschenkelmuskulatur zu
kräftigen, um die Kniescheibe in ihrem Gleitlager zu stabilisieren.
Wenn es trotz regelmäßigen Trainings und Physiotherapie erneut zu
einer Luxation der Kniescheibe kommt, kann eine operative Sanierung
notwendig sein.
Die Art des operativen Eingriffes ist von den prädisponierenden
Gegebenheiten des jeweiligen Patienten, der bisherigen
Krankengeschichte und vom Alter abhängig.
Bei Kindern mit offenen Wachstumsfugen kommen reine
Weichteiltechniken zur Anwendung:
• Operation nach Goldthwait
• Operation nach Insall
• Operation nach Ali Krogius
• usw.
Bei Erwachsenen wird meist ein kombiniertes Vorgehen mit
Weichteiltechnik und knöchernem Eingriff durchgeführt:
• Operation nach Elmslie (Tuberositas tibiae wird nach innen
versetzt)
• Trochleaplastik (die außen liegende Gleitfläche wird angehoben)
• MPFL(Mediales Patello Femorales Ligament)-Plastik
In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass sich durch eine
MPFL-Plastik, das ist eine Rekonstruktion des Ligamentum
Femoropatellare (stabilisierende Bandstruktur), sehr gute und
nachhaltige Behandlungsergebnisse erzielen lassen.
Vorderer Knieschmerz, Femoropatellares Schmerzsyndrom
Die Ursachen dafür sind vielfältig und reichen von einem
Ungleichgewicht der Streck- und Beugemuskulatur des Kniegelenkes bis
zur Instabilität des Femoropatellargelenkes oder dessen arthrotische
Abnützung.
Durch die hohen Belastungen an diesem Gelenk, die sich besonders
beim Sport, Bergabgehen, Treppensteigen, Knien usw. bemerkbar
machen, kann eine „Fehlfunktion“ besonders unangenehm sein.
Es ist daher oft nötig neben einer eingehenden klinischen
Untersuchung eine bildgebende Abklärung zu veranlassen, um gezielte
Schritte zur Verbesserung der Problematik setzten zu können.