Knochenzysten und gutartige
Knochentumoren
Knochenzysten
Was ist das?
Knochenzysten sind gutartige, mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume im
Knochen.
Häufig treten Knochenzysten im Kindes-, und frühen Erwachsenenalter
auf.
Klassifikation
Es werden 2 unterschiedliche Arten von Knochenzysten unterschieden,
die manchmal sehr ähnlich aussehen:
• Juvenile (Solitäre) Knochenzyste
Diese tritt vorwiegend im Wachstumsalter auf und befindet sich
großteils in der Metaphyse (gelenksnaher Anteil eines Röhrenknochen)
des Oberarm,- und Oberschenkelknochens.
Da diese Zyste keine Schmerzen verursacht, wird sie häufig nur
zufällig oder im Rahmen eines Knochenbruchs im Bereich der Zyste
entdeckt.
Nach Wachstumsabschluss heilt die Juvenile Knochenzyste aus.
Behandlung
Nicht in jedem Fall ist eine Behandlung erforderlich.
Sollte ein Knochenbruch bestehen oder drohen, wird eine
intramedulläre Osteosynthese (Stabilisierung im Markraum) häufig
kombiniert mit einer Kürettage (Ausräumung) und Auffüllung der Zyse
durchgeführt.
Auch die Injektion von Kortison in die Zyste hat gute Ergebnisse
gezeigt.
• Aneurysmatische Knochenzyste (AKZ)
Diese ist ebenfalls hauptsächlich im Bereich der Metaphysen der
langen Röhrenknochen lokalisiert, kann aber wegen des schnelleren
Wachstums manchmal schmerzhaft sein.
Im Röntgenbild zeigt sich eine oft dünnwandige, exzentrisch gelegene
Zyste.
Im MRT finden sich häufig Flüssigkeitsspiegel in den septierten
(gekammert) Hohlräumen.
Behandlung
Bei der aneurysmatischen Knochenzyste ist in der Regel eine
chirurgische Behandlung notwendig.
Vor der Zystenresektion ist immer eine Biopsie (Entnahme einer
Gewebeprobe) notwendig.
Nach der Zystenausräumung wird diese mit Knochenzement oder einem
Knochenersatzstoff aufgefüllt.
Grundsatz
Ausnahmslos jede Knochenveränderung muss von einem Facharzt
begutachtet werden, um festzustellen, ob es sich um eine gutartige
oder bösartige Neubildung handelt.
Sollte sich durch die klinische Untersuchung und das Röntgenbild
alleine keine eindeutige Diagnose stellen lassen, müssen weitere
Schritte zur Abklärung der Problematik gesetzt werden.
Gutartige Knochentumoren
Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen, gutartigen
Knochentumoren.
Sehr häufig treten diese im Kindes,- und frühen Erwachsenenalter
auf.
Es ist wesentlich, dass diese rechtzeitig erkannt und von einem
bösartigen Knochentumor abgegrenzt werden.
Manchmal sind diese Grenzen allerdings fließend bzw. es kann auf dem
Boden einer gutartigen Neubildung eine bösartige entstehen.
Auch hier gilt, dass ausnahmslos jede Knochenveränderung von einem
Facharzt begutachtet werden muss, um festzustellen ob es sich um
eine gutartige oder bösartige Neubildung handelt.
Sollte sich durch die klinische Untersuchung und das Röntgenbild
alleine keine eindeutige Diagnose stellen lassen, müssen weitere
Schritte zur Abklärung der Problematik gesetzt werden.
Im Folgenden finden Sie eine Auflistung einiger der häufig
vorkommenden gutartigen Knochentumoren:
• Osteoidosteom
• Osteoblastom
• Osteochondrom (siehe Multiple Kartilaginäre Exostosen)
• Enchondrom
• Chondroblastom
• Benignes Fibröses Histiozytom
• Hämangiom
• Riesenzelltumor
• Fibröse Dysplasie
• Osteofibröse Dysplasie
• Langerhans-Zellhistiozytose
• usw.
Multiple kartilaginäre Exostosen
Was ist das?
Kartilaginäre Exostosen (Osteochondrome) können vereinzelt oder in
größerer Anzahl (multiple kartilaginäre Exostosen) auftreten.
Es handelt sich dabei um eine knöcherne Geschwulst, welche mit einem
knorpeligen Überzug bedeckt ist.
Es handelt sich grundsätzlich um gutartige Tumoren, die nur in
seltenen Fällen maligne (bösartig) entarten können.
Nach Abschluss des Wachstumsalters stoppt meist auch das Wachstum
der Exostose.
Behandlung
Wann ist es sinnvoll eine Kartilaginäre Exostose zu entfernen?
• wenn diese Schmerzen verursacht
• bei einer Bewegungseinschränkung
• wenn diese ein Fehlwachstum des betreffenden Knoches verursacht
• wenn die Gefahr einer malignen (bösartigen) Entartung droht
• manchmal auch aus kosmetischen Gründen
Nicht Ossifizierendes Knochenfibrom (NOF) oder
Fibröser Kortikalisdefekt
Was ist das?
Das nicht ossifizierende Knochenfibrom ist die häufigste, gutartige
Knochenveränderung und lässt sich in der Regel durch das Röntgenbild
klar diagnostizieren.
Es entsteht an der Einstrahlung von Sehnen und Bändern in den
Knochen und verursacht meist keine Beschwerden.
Behandlung
In der Regel ist keine Behandlung erforderlich.
In seltenen Fällen wird das NOF so groß, dass es die Stabilität des
Knochens gefährdet. Nur dann ist an eine chirurgische Entfernung zu
denken.