OA Dr. Albert Handlbauer
Facharzt für Orthopädie und orthopädische Chirurgie
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Knochenzysten und gutartige Knochentumoren
Knochenzysten
Was ist das?
Knochenzysten sind gutartige, mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume im Knochen.
Häufig treten Knochenzysten im Kindes-, und frühen Erwachsenenalter auf.
Klassifikation
Es werden 2 unterschiedliche Arten von Knochenzysten unterschieden, die manchmal sehr ähnlich aussehen:
• Juvenile (Solitäre) Knochenzyste
Diese tritt vorwiegend im Wachstumsalter auf und befindet sich großteils in der Metaphyse (gelenksnaher Anteil eines Röhrenknochen) des Oberarm,- und Oberschenkelknochens.
Da diese Zyste keine Schmerzen verursacht, wird sie häufig nur zufällig oder im Rahmen eines Knochenbruchs im Bereich der Zyste entdeckt.
Nach Wachstumsabschluss heilt die Juvenile Knochenzyste aus.
Behandlung
Nicht in jedem Fall ist eine Behandlung erforderlich.
Sollte ein Knochenbruch bestehen oder drohen, wird eine intramedulläre Osteosynthese (Stabilisierung im Markraum) häufig kombiniert mit einer Kürettage (Ausräumung) und Auffüllung der Zyse durchgeführt.
Auch die Injektion von Kortison in die Zyste hat gute Ergebnisse gezeigt.
• Aneurysmatische Knochenzyste (AKZ)
Diese ist ebenfalls hauptsächlich im Bereich der Metaphysen der langen Röhrenknochen lokalisiert, kann aber wegen des schnelleren Wachstums manchmal schmerzhaft sein.
Im Röntgenbild zeigt sich eine oft dünnwandige, exzentrisch gelegene Zyste.
Im MRT finden sich häufig Flüssigkeitsspiegel in den septierten (gekammert) Hohlräumen.
Behandlung
Bei der aneurysmatischen Knochenzyste ist in der Regel eine chirurgische Behandlung notwendig.
Vor der Zystenresektion ist immer eine Biopsie (Entnahme einer Gewebeprobe) notwendig.
Nach der Zystenausräumung wird diese mit Knochenzement oder einem Knochenersatzstoff aufgefüllt.
Grundsatz
Ausnahmslos jede Knochenveränderung muss von einem Facharzt begutachtet werden, um festzustellen, ob es sich um eine gutartige oder bösartige Neubildung handelt.
Sollte sich durch die klinische Untersuchung und das Röntgenbild alleine keine eindeutige Diagnose stellen lassen, müssen weitere Schritte zur Abklärung der Problematik gesetzt werden.
Gutartige Knochentumoren
Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen, gutartigen Knochentumoren.
Sehr häufig treten diese im Kindes,- und frühen Erwachsenenalter auf.
Es ist wesentlich, dass diese rechtzeitig erkannt und von einem bösartigen Knochentumor abgegrenzt werden.
Manchmal sind diese Grenzen allerdings fließend bzw. es kann auf dem Boden einer gutartigen Neubildung eine bösartige entstehen.
Auch hier gilt, dass ausnahmslos jede Knochenveränderung von einem Facharzt begutachtet werden muss, um festzustellen ob es sich um eine gutartige oder bösartige Neubildung handelt.
Sollte sich durch die klinische Untersuchung und das Röntgenbild alleine keine eindeutige Diagnose stellen lassen, müssen weitere Schritte zur Abklärung der Problematik gesetzt werden.
Im Folgenden finden Sie eine Auflistung einiger der häufig vorkommenden gutartigen Knochentumoren:
• Osteoidosteom
• Osteoblastom
• Osteochondrom (siehe Multiple Kartilaginäre Exostosen)
• Enchondrom
• Chondroblastom
• Benignes Fibröses Histiozytom
• Hämangiom
• Riesenzelltumor
• Fibröse Dysplasie
• Osteofibröse Dysplasie
• Langerhans-Zellhistiozytose
• usw.
Multiple kartilaginäre Exostosen
Was ist das?
Kartilaginäre Exostosen (Osteochondrome) können vereinzelt oder in größerer Anzahl (multiple kartilaginäre Exostosen) auftreten.
Es handelt sich dabei um eine knöcherne Geschwulst, welche mit einem knorpeligen Überzug bedeckt ist.
Es handelt sich grundsätzlich um gutartige Tumoren, die nur in seltenen Fällen maligne (bösartig) entarten können.
Nach Abschluss des Wachstumsalters stoppt meist auch das Wachstum der Exostose.
Behandlung
Wann ist es sinnvoll eine Kartilaginäre Exostose zu entfernen?
• wenn diese Schmerzen verursacht
• bei einer Bewegungseinschränkung
• wenn diese ein Fehlwachstum des betreffenden Knoches verursacht
• wenn die Gefahr einer malignen (bösartigen) Entartung droht
• manchmal auch aus kosmetischen Gründen
Nicht Ossifizierendes Knochenfibrom (NOF) oder Fibröser Kortikalisdefekt
Was ist das?
Das nicht ossifizierende Knochenfibrom ist die häufigste, gutartige Knochenveränderung und lässt sich in der Regel durch das Röntgenbild klar diagnostizieren.
Es entsteht an der Einstrahlung von Sehnen und Bändern in den Knochen und verursacht meist keine Beschwerden.
Behandlung
In der Regel ist keine Behandlung erforderlich.
In seltenen Fällen wird das NOF so groß, dass es die Stabilität des Knochens gefährdet. Nur dann ist an eine chirurgische Entfernung zu denken.